Marry me?

 

 

Die Luft um mich war kalt, aber durch die von Weihnachtslichtern erhellte Strassen, schien es trotzdem irgendwie warm. Ich rieb meine kalten Hände um sie ein wenig zu wärmen. «Ich habe dir gesagt das du Handschuhe anziehen sollst.», sagte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und warf Adrien, der mich grinsend ansah, einen genervten Blick zu. «Das sagts du mir jetzt sicher schon zum zwanzigsten mal heute Abend.», sagte ich trocken und drehte mich wieder um. Adrien lachte und stellte eine dampfende Tasse auf den Tisch, an welchem ich stand. Er legte mir einen Arm um die Hüfte und zog mich etwas näher an sich, bevor er sagte: «Ach Schatz jetzt sei doch nicht gleich so beleidigt.» Ich schaute demonstrativ in die andere Richtung und setzte einen falschen Schmollmund auf. Ich hörte wie Adrien gespielt seufzte und mir dann einen Kuss auf die Wange gab. «Ach komm schon ich habe dir sogar eine Tasse heisse Schokolade mitgebracht, weil ich so nett bin.», sagte er und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Ich grinste bevor ich mich wieder umdrehte und ihm ebenfalls einen Kuss auf die Wange gab. Ich nahm die Tasse und sagte: «Na gut ich werde dir dafür vergeben.» Adrien lächelte und zog mich noch etwas näher zu sich. Ich lehnte meinen Kopf an seinen und trank meine heisse Schokolade. Währenddessen sah ich mich ein wenig um. Adrien hatte schon recht es hatte sich gelohnt heute herzukommen. Es war gerade zehn Uhr abends, am 23. Dezember. Und immer am 23. Hatte der Weihnachtsmarkt bis morgens um eins am 24. Dezember geöffnet. Und um Mitternacht würden sie am Stadtplatz die Lichter des grossen Weihnachtsbaums anzünden. Es war ein ziemlich grosser Event hier und obwohl er so spät stattfand sah man häufig viele Kinder. Ich lächelte, dass wäre das erste mal das ich den Event zusammen mit Adrien erleben würde. Und das obwohl wir schon seit fünf Jahren zusammen waren. Allerdings haben wir seit damals Weihnachten immer bei meinen oder bei seinen Eltern gefeiert. Weshalb wir am 24. Immer früh aufstehen mussten, so dass wir es rechtzeitig schafften zur vereinbarten Zeit bei ihnen einzutreffen. Diesmal konnten wir sie allerdings dazu überzeugen zu uns zu kommen. Ich lächelte und kuschelte mich noch etwas näher an Adrien. «Gibt es einen Grund weshalb du so lächelst?», fragte Adrien mich leicht nervös. «Nein ich habe nur gerade darüber nachgedacht wie sehr ich mich darüber freue das ich heute zum ersten Mal zusammen mit dir sehen kann, wie sie die Lichter anzünden. Und gibt es einen Grund weshalb du so nervös bist.», fragte ich ihn mit hochgezogener Augenbraue. Er schluckte kurz und sagte dann: «Nicht wirklich, ich freue mich auch einfach auf nachher, aber unteranderem mache ich mir auch ein bisschen Sorgen wegen morgen. Wir haben schliesslich noch nie mit meinen und deinen Eltern zusammen Weihnachten gefeiert.» Ich schaute ihn prüfend an, liess es dann aber und sagte stattdessen: «Ach da musst du dir keine Sorgen machen die werden sicher miteinander auskommen, wenn sie sich nicht schon heimlich getroffen haben.» Adrien lachte und nickte, bevor er seinen Kopf wieder auf meine Schulter legte und mich noch den Rest meiner heissen Schokolade austrinken liess. Nach dem ich fertig war warf ich die Plastiktasse weg. Ich ging dann wieder zurück zu Adrien und wir liefen noch über den Weihnachtsmarkt. Bis um zehn vor zwölf würden alle Läden noch offen haben. Dann würden sie schliessen so, dass alle mit anschauen könne wie die Lichter des Weihnachtsbaumes angezündet werden. Um zehn nach zwölf würden dann die Essensständen nochmal bis um fünf vor eins aufmachen. Dann wurde alles endgültig geschlossen und um Ein Uhr würde auch die Festbeleuchtung Ausgeschalten werden und somit das Ende der Nacht ankündigen. Ich und Adrien liefen noch bis um viertel vor zwölf auf dem Markt herum, dann machte wir uns auf den Weg zum Stadtplatz. In der zeit in der wir uns eigentlich nur den Markt anschauen wollten war es Adrien wirklich wichtig das er mir noch irgendwelche Sachen kaufte, wie zum Beispiel Süssigkeiten von denen ich die Hälfte nicht gerne hatte, damit er sie essen konnte, ein Armband mit passender Halskette und zum Schluss noch eine Schlüsselanhänger, und das obwohl mein Schlüsselbund sicher jetzt schon fast ein Kilo wog, und das obwohl nur vier Schlüssel dran hingen. Ich war froh das es dann endlich viertel vor zwölf war und ich ihn in Richtung Stadtplatz ziehen konnte ohne, dass er mir nochmals etwas kaufte, obwohl ich es schon irgendwie lustig fand das er mich so verwöhnte. Als wir dann endlich am Markplatz waren hatten wir noch sieben Minuten bis es soweit war. Dadurch das wir früh da waren haben wir auch relativ gute plätze bekommen. Adrien zog mich wieder etwas näher zu sich und nahm mich in den Arm. Ich lehnte mich lächelnd an ihn und so standen wir einfach still da und warteten um etwa fünf vor Zwölf kamen die Organisatoren und sagten noch ein paar Worte. Dann vierzig Sekunden vor Zwölf fingen wir mit dem runterzählen des Countdowns an. Als es nur noch fünfzehn Sekunden waren fühlte ich wie Adrien mich losliess. Ich schaute verwirrt zu ihm und meine Augen weiteten sich als ich sah das er auf die Knie ging. Er nahm vorsichtig meine Hand in seine. Danach holte er seine andere Hand hinter seine Rücken hervor und hielt mir eine offene schwarze Schachtel mit einem silbernen ring darin. Dieser war zusätzlich noch mit einem Diamanten versehen. Ich hielt mir eine Hand vor den Mund. Dann fing Adrien an zu sprechen: «Harley, wir sind jetzt schon fünf Jahre zusammen. Und ich habe mich mit niemandem so gefühlt wie mit dir. Natürlich war nicht immer alles perfekt und wir haben auch gestritten, doch unsere Beziehung hat all das überlebt.  Und ich war mir noch nie bei etwas so sicher wie jetzt. Harley, du bist die Person mit der ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Also würdest du mich zum glücklichsten Mann auf der Welt machen und mich heiraten.» Ich spürte wie mir Tränen über die Wangen liefen. Adrien stand auf und steckte mir den Ring an den Finger. «Und?», fragte er etwas verunsichert. Ich fing an in einem Flüsterton zu reden der aber immer lauter wurde: «Ja, ja ja JA JAAA!!» Ich schmiss mich in seine Arme und drückte meine Lippen auf seine. Um uns herum hörte ich Leute klatschen und uns gratulieren. Aber ich blendete es aus. Das einzige was jetzt zählte war Adrien. Wir lösten uns blieben aber noch eng beieinanderstehen. Und das einzige an was ich jetzt denken konnte war, wie wunderschön Adrien in dem Licht des Weihnachtsbaumes aussah und wie glücklich ich war.

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