Weihnachtskekse

«Könntest du mir bitte die Milch geben?», frage ich meine beste Freundin Marie, während ich das abgewogene Mehl in die Schüssel mit den anderen Zutaten kippte. Sie reicht mir lächelnd die Milch und sagt: «Aber natürlich.» Ich messe die Milch ab und giesse sie dann auch rein. Marie schüttet noch den Zucker dazu und presst den Deckel drauf. Kurz darauf fängt der Mixer an alles zusammen zu mischen. Nach einer Weile nehmen wir ihn aber such schon wieder weg. Als ich die Schüssel auf die Arbeitsfläche stelle fragt Marie: «Darf ich den Teig kneten?» «Solange ich dann ausstechen draf.», sage ich grinsend. Sie nickt und ich stelle mich auf die Seite und lasse Marie arbeiten. Nach dem der Teig gut durchgeknetet ist hohle ich etwas Frischhaltefolie und wir stecken den Teig in den Kühlschrank. Danach machen wir es uns auf der kleinen Couch in der Wohnung gemütlich. Die Wohnungstür geht auf und meine Mutter kommt mit der frisch gewaschenen Wäsche herein. «Nanu seid ihr denn schon fertig mit backen?», fragt sie verwundert. Ich schüttele den Kopf und antworte: «Nein aber der Teig muss noch etwas in den Kühlschrank.» Meine Mutter nickt und sagt: «Wisst ihr ich finde es echt toll, dass ihr zwei das für das Fest des Blocks macht.» «Das machen wir doch gerne es ist Zeit, dass wir auch mal etwas dazu bei tragen.», sage ich und Marie stimmt mir zu. Meine Mutter lächelt und geht dann zu den Schlafzimmern. Ich und Marie bleiben noch etwas auf dem Sofa und lesen. Als wir nach dem Teig schauen ist er bereit um ausgewallt und ausgestochen zu werden. Wir machen uns schnell ans Werk. Nach kurzer Zeit haben wir auch schon die erste Ladung im Ofen. Und die Zweite ist schon auf dem weg. Nach etwa einer Stunde sind alle Kekse gebacken und am Abkühlen. Wir bereiten alles vor um mit dem Dekorieren zu beginnen. Nach kurzer Zeit hohlen wir die Kekse auch schon rein. Wir beginnen auf einige Glasur zu tropfen und dekorieren sie dann mit allem möglichem, was wir finden könne. Gerade als wir gehen müssen, um rechtzeitig am Fest anzukommen, ist der letzte Keks getrocknet und in eine Dose gepackt worden. Ich und Marie verlassen zusammen mit meinem Bruder und meinen Eltern unsere Wohnung und gehen in den Garten unseres Hauses. Dort sind schon einige andere Leute. In der Mitte steht ein Tannenbaum, der schön geschmückt ist. Darum herum stehen Tische auf denen schon andere Esssachen und Getränke stehen. Wir stellen die Keksdosen hin und öffnen sie. Vorne dran, steht ein kleines Schildchen auf dem stehet «Weihnachtskekse; von Julie und Marie». Wir lächeln und stellen uns dann wieder zu meinen Eltern, welche mittler weilen Gesellschaft von Maries Eltern bekommen haben. Wir stehen für einige Minuten da und reden einfach miteinander, sagen einigen Nachbarn hallo und warten darauf das alle angekommen sind. Nach dem die Grosse Kirchenuhr von weiter weg, sieben Uhr schlägt, steht die Organisatorin dieses kleinen Festes, Frau Widmer, auf ein kleines Podest und bittet um Ruhe. Langsam wird es leise und alle drehen sich zu ihr um. «Guten Abend zusammen. Ich freue mich sie heute alle für unser kleines Weihnachtsfest zu begrüssen. Ich bedanke mich bei allen fürs kommen und besonders für die die etwas beitragen konnten. Zwar hat es dieses Jahr leider wieder nicht für Geschenke gereicht, aber ich hoffe ihr habt trotzdem alle einen wunderschönen Abend. Und fröhliche Weihnachten.» Alle klatschen, auch wenn einige, vor allem Kinder, etwas traurig aussehen darüber, dass es keine Geschenke gibt. Doch schon nach kurzer Zeit scheint die Stimmung hochgeschossen zu sein, als sich fast jeder etwas zu trinken und zu essen geholt hat und nun mit jemandem redet. Ich und Marie unterhalten uns nach einer Weile mit Frau Widmer. «Und nochmal vielen Dank dafür, dass ihr Kekse gebacken habt, sie schmecken wirklich fantastisch!», sagt sie und lächelt. Ich und Marie bedanken uns. «Damit wird die Party sicher ein Erfolg auch wenn wir keine Geschenke haben. Hach und ich dachte wirklich, dass wir dieses Jahr welche haben könnte zumindest für die Kinder.», sagt sie enttäuscht. Ich und Marie schauen uns an. Ich räuspere mich und sage: «Stimmt es ist schon etwas schade, aber Geschenke sind immerhin nicht das worum es an Weihnachten geht. Es geht darum, dass man mit denen zusammen ist die man gerne hat, und dass man glücklich ist. Und Geschenke oder nicht, all diese Leute hier sind glücklich und dass weil wir zusammen sind. Wir brauchen doch gar nicht mehr.» Frau Widmer lächelt mich an. «Du hast recht Julie. Alle hier sind glücklich und zufrieden, also sollte ich das vielleicht auch sein.», sagt Frau Widmer und verabschiedet sich dann um noch mit den anderen zu reden. Ihm und Marie laufen noch ein wenig herum und hohlen uns dann schliesslich einen Keks. Als ich abbeisse und auf den Weihnachtsbaum schaue, denke ich mir: Wir haben nicht viel, aber alles was wir haben ist mehr als gesund. Ich und die, die mir wichtig sind, sind glücklich und gesund und ein anderes Geschenk brauche ich nicht.